Reiseregionen auf den Azoren

Lage der Azoren-Inseln

Die Vulkan-Inselgruppe liegt mitten im Atlantik, mitten im Nichts, mitten im Wasser. São Miguel liegt 1370 km vom portugiesischen Festland entfernt. Von den westlichen Inseln sind es ca. 2340 km bis zum amerikanischen Kontinent. Die größte Entfernung zwischen der östlichsten und der westlichsten Insel beträgt über 600 km zwischen Santa Maria und Corvo. Obwohl alle Inseln vulkanischen Ursprungs sind, hat jede ihr eigenes landschaftliches Bild.

Landschaftsbild auf den Azoren

Jede der Azoreninseln hat ihren eigenen Landschaftscharakter. Vulkanischen Ursprungs sind sie alle, bei einigen treten die Erscheinungen dampfend zu Tage, an anderen Stellen ist der Vulkan nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

Landschaft auf São Miguel

Cidades mit geichnamigem See auf São Miguel
Die Caldera Sete Cidades mit geichnamigem See auf São Miguel

São Miguel ist die größte und landschaftlich sehr vielfltige Insel (745 km2). Die eindrucksvollen Krater haben sich mit Wasser gefüllt und zeigen sich als malerische, manchmal mystisch im Nebel verschwindende Seen. Konditionsstarke Wanderer können das höchste und zerklüftete Gebirge Serra da Tronqueira in Nordosten der Insel erkunden. Dort erhebt sich der Pico da Vara. Er ist mit 1103 m der höchste Berg der Insel. Die Landschaft ist dünn besiedelt, Weiden und Wälder wechseln sich ab. Die Küstenlinie dort ist schroff und steil.

  • Vulkanismus hautnah erleben Sie im Bereich Furnas im östlichen Teil der Insel. Dort kocht die Erde, die Luft ist schwer vom Schwefel und Wasserdampf wabert über die Täler und Wälder.
  • Viele Besucher sagen, die Lagoa do Fogo im Zentrum der Insel sei der schönste See im Atlantik. Auf alle Fälle ist an seinen Flanken die natürliche Vegetation der Insel gut erhalten.
  • Besuchermagnet sind die Kraterseen von Sete Cidades (dt.: Sieben Städte) im Westen. Je nach Sonneneinstrahlung schimmern sie grün, blau oder schwarz. Manchmal ist auch alles grau in grau.

Landschaft auf Santa Maria

Santa Maria auf den Azoren
Leuchtturm auf Santa Maria: Postkartenidyll

Santa Maria (97 km2) ist geologisch die älteste Insel. Der Vulkanismus ist erloschen, die Berge durch die Erosion abgetragen und flach. Wolken bilden sich daher weniger als auf den anderen Inseln und die Sonne scheint häufiger. Wenn Sie baden wollen, Wassersport treiben oder entlang malerischen Buchten spazieren wollen, sind sie auf Santa Maria richtig. Die sanften Hügel im Landesinneren durchziehen lauschige Wanderwege.

Landschaft auf der Insel Pico

Pico (445 km2) ist die zweitgrößte Insel des Archipels. Die mächtige Montanha do Pico dominiert die Insel. Der Berg ist mit 2351 m der höchste Berg von Portugal, er schickte seine zerstörerischen Lavaströme bis in historische Zeit bis ans Meer. Sie bilden die sogenannten Mistérios (Mysterien). Die damaligen Bewohner konnten sich nicht erklären, warum gerade sie von der Feuersbrunst gebeutelt wurden. Dass es sich bei den Mistérios um Lavaströme handelt, sehen Sie nur, weil Sie es wissen und genauer hinschauen. Sie sind heute mit dichter Vegetation überwuchert.

Blick auf den Pico, der die Insel dominiert
Blick auf den Vulkan Pico, der die Insel dominiert

Die Montanha do Pico erhebt sich am Westrand des Planalto Central, eines ca. 800 m hohen Bergrückens, der nicht besiedelt ist und wo sich die natürliche Azorenvegetation erhalten konnte. Eingestürzte Krater haben sich mit Wasser gefüllt und bilden heute malerische Seen, flüssiges Gestein hat sich in die Flanken gegraben und bildete verschlungene Höhlengänge.

Die Küstenlinie der ganzen Insel ist bizarr geformt, die vorherrschende Farbe ist schwarz. Farbtupfer sind rote Windmühlen. Leicht war das Leben auf der wilden Insel nie, daher ist die sehr dünn besiedelt, was heute Naturliebhaber anzieht.

Eine vom Menschen gemachte Landschaft sind die Weinfelder an den westlichen Küsten. Mühsam errichteten Bauern Mauern und kleine Parzellen aus schwarzem Gestein, um ihre Reben zu schützen. Die Wein-Kulturlandschaft ist UNESCO-Welterbe.

Landschaft auf der Insel Faial

Küste der Faial-Insel auf den Azoren
Küste der Faial-Insel auf den Azoren

Faial (173 km2) hat sich in jüngster Zeit gewaltig verändert. Die Insel bekam 1957 den neuen Vulkan Capelinhos und somit ein neues Naturhighlight. Den zentralen Teil der Insel dominiert eine gewaltige Caldera. Innen und außen sind verschiedene Welten: außerhalb der Caldera beherrschen Rinderweiden und Aufforstungen das Landschaftsbild, innerhalb ist die Natur wild und urwüchsig. Besonderheiten auf der Insel sind auch der natürliche Sandstrand Porto Pim der Hauptstadt und die ebenfalls sandige Praia Almoxarife nördlich von Horta, da die meisten Küsten schroff und scharfkantig sind.

Landschaft auf der Insel São Jorge

Die schroffe Nordküste von Sao Jorge
Die schroffe Nordküste von Sao Jorge

São Jorge (244 km2) ist ein lang gezogener Bergrücken mit steilen Abhängen, die auf schmale Küstenebenen prallen. Diese sogenannten Fajãs sind das landschaftliche Highlight der Insel. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Schuttfächer von den Felswänden, Lavaströmen und Schwemmland vom Meer. Sie haben ein eigenes Mikroklima, einige sind bewohnt, bei anderen verfallen die ehemaligen Bauernhäuser. Viele der schönsten Fajãs sind nur zu Fuß zu erreichen.

Die mittleren und höheren Lagen von São Jorge werden ebenfalls von Weiden dominiert, die mit üppigen Hortensienhecken abgegrenzt sind.

Landschaft auf der Insel Terceira

Malerische Felsbuchten auf Terceira
Malerische Felsbuchten auf Terceira

Terceira (400 km2) ist die drittgrößte Insel der Azoren. Landschaftlich wird die Insel von einem Hochland um den Vulkan Santa Bárbara dominiert. Es ist unbesiedelt. Die natürliche Vegetation konnte sich daher halten. In den mittleren und tiefen Lagen beherrschen Rinderweiden das Erscheinungsbild. Die Küstenlinie ist vulkanisch schroff, natürliche laden zum Baden ein. Außergewöhnlich ist der Sandstrand von Praia da Vitória. Ihren vulkanischen Charakter verrät die Insel durch bizarre Höhlen.

Landschaft auf der Insel Graciosa

Blick auf die Küste von Graciosa
Blick auf die Küste von Graciosa

Auf der kleinen, ländlich geprägten Insel Graciosa (61 km2) lässt sich der vulkanische Ursprung der Inseln in Thermalquellen und einer Höhle hautnah erleben. Der Westrand der Bilderbuch-Caldera erhebt sich auf nur 402 m. Graciosa ist damit die niedrigste Azoreninsel.

Landschaft auf der Insel Flores

Insel Flores auf den Azoren
Insel Flores auf den Azoren

Ilha das Flores (141 km2), die Insel der Blumen, ist trotz ihres Namens eher eine wilde Schönheit, auch wenn im Sommer die Hortensien üppig blühen. Das Hochland ist durchsetzt mit zahlreichen Kraterseen, häufig verstecken sie sich jedoch im Nebel. Nach Westen hin fällt das Gelände fast senkrecht ab. Die Bäche der Hochebene stürzen sich als gewaltige Wasserfälle zu Tal. Die Küste ist durchweg steil, oft unzugänglich und von zahlreichen Höhlen durchsetzt, die allerdings nur per Boot zugänglich sind.

Landschaft auf der Insel Corvo

Vulkankrater mit See auf der Insel Corvo
Vulkankrater mit See auf der Insel Corvo

Corvo (17 km2), die kleinste Insel ist ein gewaltiger Vulkan mit einer eindrucksvollen Caldera. In ihrem Inneren liegen mehrere Seen, die je nach Jahreszeit und Niederschlag mehr oder weniger gefüllt sind. Die Insel wirkt wie ein unzugänglicher großer Felsbrocken in den Weiten des Atlantiks. Tatsächlich ist auch nur die Südküste zugänglich, wo die einzige Siedlung der Insel liegt. Tourismus ist hier so gut wie nicht vorhanden.

Eine besonders schon Rundreise über die vier schönsten Inseln der Azoren können Sie sich hier anschauen!