Insel Corvo

Vulkankrater mit See auf der Insel Corvo © FedevPhoto - stock.adobe.com
Vulkankrater mit See auf der Insel Corvo © FedevPhoto - stock.adobe.com

Insel Corvo

Corvo ist die kleinste Insel der Azoren. In Vila do Corvo leben alle Einwohner – es sind etwas mehr als 400. Ansonsten gibt es keine Siedlungen. Corvo ist mit Flores quasi der westlichste Außenpunkt Europas. Wer weiter gen Westen blickt, ist Amerika schon sehr nahe – und dem europäischen Festland schon seit weit entfernt. Wie leben die Menschen mitten im Atlantik? Was können Urlauber auf der kleinen Insel besichtigen?

Vila do Corvo: Die einzige Stadt der Insel

Im einzigen Ort Vila do Corvo konzentriert sich alles von dem Wenigen der Insel. Egal, ob Sie mit dem Flugzeug, dem Linienboot oder per Ausflugsboot kommen, Sie landen in der kleinen Stadt ganz am Südrand von Corvo, wo sich jeder kennt. Am westlichen Ende der Mini-Landebahn (800 m lang) des Flughafens befindet sich die Praia da Areia, der einzige Sandstrand von Corvo. Der Sand ist dunkel eingefärbt durch die umliegenden Lavefelsen, Vulkanasche und den Abrieb von kleinen Muschelteilchen. Die umgebende Strandkulisse ist dramatisch mit kurzbewachsenen grün überzogenen Hügeln im Hintergrund sowie gezackte Felsen im Meer.

Baden können Sie auch am ehemaligen Hafen der Walfänger am östlichen Ende der Landebahn. Vom Kreisverkehr oberhalb des Hafens haben Sie Zugang in die Stadt. Entlang der linken Straße, der Avenida Nova, kommen Sie an allem, was sie brauchen, vorbei. Rechts, entlang der Rua Matriz, können Sie durch die schmalen Gassen zur Kirche schlendern.

Schöne Aussicht auf den Seven Cities Lake © Ivanildo - stock.adobe.com
Schöne Aussicht auf den Seven Cities Lake © Ivanildo - stock.adobe.com

Caldeirão: Kessel mit Seen und Inseln

Im Prinzip ist die Insel nichts anderes als ein gewaltiger Vulkan, dem erloschenen Monte Gordo, mit einer eindrucksvollen Caldeira. Von Vila do Corvo führt die einzige Überlandstraße der Insel hinauf zum Miradouro do Caldeirão (in der Openstreet Map auch als Mirdouro do Monte Gordo bezeichnet). Er liegt am Ostrand des Kraters auf 540 m Höhe. Wenn nicht gerade Nebelschwaden die Sicht versperren, breitet sich ca. 150 Höhenmeter unter ihnen eine Seenlandschaft aus, die je nach Wetter mal mystisch, mal malerisch, mal wild oder lieblich aussieht.

Wandern zum höchsten Punkt von Corvo: Vorsicht tückisch!

In den zwei Seen liegen mehrere Inseln, je nach Niederschlag schwankt der Wasserstand. Der höchste Punkt der Insel (719 m) ist eine Erhebung am südwestlichen Kraterrand und heißt Morro dos Homens. Den Weg dorthin sollten Sie nur mit jemanden gehen, der sich auskennt und die Zeit einschätzen kann. Das Gelände direkt auf dem Kraterrand sieht leicht aus, ist aber durch Löcher und Gras tückisch. Wenn Sie Pech haben, sinken Sie hüfttief ein. Bleiben Sie lieber unten.

Im Inneren des Kraters verläuft ein markierter Wanderweg. Er hat die offiziell Bezeichnung PRC2 COR. Auch wenn er nur knapp 5 km lang ist, rechnen Sie mit 2-3 Std. der Untergrund ist sumpfig und löchrig und es weiden Kühe im Krater.

Im Hochland von Pico verbringen die Kühe fast das ganze Jahr © Livia Sloma
Im Hochland von Pico verbringen die Kühe fast das ganze Jahr © Livia Sloma

Besiedlung von Corvo - damals und heute

Wie auch auf Flores war ein erster Besiedlungsversuch Anfang des 16. Jahrhunderts mit Einwohnern von Terceira erfolglos. Mitte des Jahrhunderts, im Jahr 1548, siedelte der Legatskapitän von Flores und Corvo Sklaven aus Santo Antão (Kapverdische Inseln) hier an.

Seitdem leben Menschen auf der Insel – und zwar größtenteils von Landwirtschaft und Rinderhaltung, die auf den Kraterweiden stattfindet und dessen Fleisch nach Lissabon verkauft wird. Zwischen 1960 und 1980 halbierte sich die Bevölkerungszahl durch Emigration auf den heutigen Wert.

Die Infrastruktur der Insel ist nur durch Zuschüsse aufrecht zu erhalten. Corvo hat, bis auf genügend Einwohner, alles, was eine funktionierende Insel braucht: Schule, Apotheke, Feuerwehr, Gefängnis (ohne Insassen), eine Straße, einen Hafen und sogar einen Flughafen, der regelmäßig angeflogen wird. Die Bewohner versuchen von der Landwirtschaft und der Fischerei einigermaßen zu überleben. Vielfach versorgen sie sich selbst. Verkauft wird in geringem Maße Käse.

Seit 2007 ist die Insel UNESCO-Biosphärenreservat, allerdings ist Tourismus auf Corvo so gut wie nicht vorhanden, obwohl es Unterkünfte für Urlaubsgäste gibt.

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Elisa Seifert

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