Santa Cruz da Graciosa: Süßwasserlagune, pittoreske Plätze und historische Häuser
Auf der kleinen, sehr ländlich geprägten Insel spielt sich das ruhige Leben im Hauptort Santa Cruz da Graciosa statt. Die Kleinstadt ist wie die Insel überschaubar. Zentraler Platz ist die Praça Fontes Pereira do Melo mit zwei großen Wasserbecken, die Überbleibsel einer Süßwasserlagune. Die Einheimischen nennen ihren Stadtplatz Rossio, in Anlehnung an den berühmten Platz in Lissabon. An der dem Land zugewandten Seite können Sie von einem Café aus das beschauliche Treiben beobachten. Eindrucksvoll sind die hohen Araukarien an der Westseite und einige alte Drachenbäume an der Ostseite des Platzes.
Rundum stehen ehemals mondäne Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als Gracios mit Weinanbau zu Wohlstand kam.
Die Hauptkirche (Igreja Matriz de Santa Cruz) geht auf das Jahr 1500 zurück. Ein paar Meter weiter südlich befindet sich die Igreja da Misericórdia, die Wohlfahrtskirche, aus dem gleichen Zeitraum.
Die Küstenlinie der Stadt ist rau und zerklüftet. Zum Baden bietet sich die natürlichen Lavabecken (Piscinas naturais) an. Sie liegen westliche der Hauptbucht.
Südlich ans Stadtgebiet angrenzend liegt der Hausberg Monte da Ajuda. Auf dem Vulkanhügel liegen drei Wallfahrtskirchen und den Gipfel krönt die Stierkampfarena. Rechnen Sie mit ca. 20 Min. vom Stadtzentrum bis oben.
Der kleine Ort Praia (São Mateus)
Die zweite größere Ansiedlung von Graciosa ist Praia. Hier legen die Fähren an. Eine Besonderheit des Ortes sind die restaurierten Windmühlen, wovon zwei als Unterkünfte hergerichtet sind. Und wie der Name Praia (port. Strand) schon sagt, schließt sich südlich des Hafens ein Sandstrand an.
Vorgelagert ist die Insel Ilhéu da Praia. Sie steht als Vogelbrutgebiet unter Schutz. Hier lebt und brütet der Monteiro-Wellenläufer (Oceanodroma monteiroi), der auf Graciosa als endemisch gilt. Zwischen April und Anfang Juli legt das Weibchen lediglich ein Ei, aus dem das Junge nach ca. 1-2 Monaten schlüpft. Dieser kleinste Seevogel der Azoren jagt tags und nachts.
Caldeira da Graciosa: Tief hinein in den Vulkanschlund
Die Caldeira von Graciosa liegt im Südosten Graciosas und dominiert diesen Inselteil. Durch den Kollaps zweier Krater entstand eine Ellipse mit 1,6 km Länge und 0,8 km Breite. Die Kraterwände im Inneren sind steil und dicht bewaldet. An der höchsten Stelle ist der Kraterrand 405 m hoch und somit der höchste Punkt der Insel.
Um den Krater verläuft ein geschotterter, teilweise auch asphaltierter Weg. Er hat die offizielle Bezeichnung PR2 GRA. Für die komplette Umrundung sollten Sie knapp 3 Stunden einplanen.
Furna do Enxofre: Ins Innere der Caldeira
In der Caldeira von Graciosa liegt die Schwefelhöhle Furna do Enxofre. Ein Tunnel durch die Kraterwand führt ins Innere der Caldeira. Die Höhle befindet sich im ehemaligen Schlot eines Vulkanes und ist gewaltig, eindrucksvoll und auch unheimlich. Ihr Gewölbe hat einen Durchmesser von ca. 180 Meter und ist etwa 40 m hoch. Am Grund der Höhle liegt der See Lagoa do Styx, der mit schwefelhaltigem Wasser gefüllt ist. Styx ist übrigens in der griechischen Mythologie ein Fluss in der Unterwelt.
In die Höhle gelangen Sie über eine Wendeltreppe in einem rustikalen Steinturm, der an ein mittelalterliches Gefängnis erinnert. Aus Sicherheitsgründen darf man wegen den Ausgasungen nicht mehr bis zum See hinunter.
Die Thermalquelle Carapacho: Heiß oder kalt baden
Erkunden Sie die Vulkaninseln des Atlantiks
Vulkaninseln des Atlantik – Sieben auf einen Streich
15 Tage ab 4990€ inkl. Flug
- Natur
- Wandern & Aktiv