Insel Terceira

Auf der Azoren-Insel Terceira vereint sich Städtisches und Ländliches. Angra de Heroísmo ist voll von Geschichte und Baudenkmälern. Die Bademöglichkeiten sind auf der Insel hervorragend und das Landesinnere teilen sich Kühe und eine ursprüngliche Landschaft mit vulkanischen Besonderheiten wie tiefe Höhlen und Solfataren, schwefelhaltige heiße Wasserdämpfe in ehemaligen Vulkangebieten.

Die Stadt Praia Vitória – zwischen Fährhafen und Yachthafen

Ob Sie mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug nach Terceira kommen, Praia Vitória ist die Stadt der Anreise nach Terceira. Auch die ersten Siedler kamen 1450 hier an und gründeten die Siedlung im Osten der Insel. Die Pfarrkirche Igreja Matriz de Santa Cruz geht zwar auf das Jahr 1456 zurück und das Rathaus stammt von 1596, ansonsten hinterlässt die Stadt einen modernen Eindruck.

Sie liegt an einer weitläufigen Bucht, an deren Südseite sich der Fährhafen befindet. An der Nordseite liegt der Yachthafen mit Hotels, Restaurants und zahlreichen Bars. Altstadt und Zentrum vom Praia Vitória liegen dazwischen. Vom Rathaus am zentralen Platz Praça Francisco Ornelas da Câmara verläuft die Rua de Jesus als Ost-West-Achse durch die Innenstadt. Sie ist zum großen Teil Fußgängerzone. Eine wichtige Touristenattraktion ist der lange Sandstrand mit gepflegter Uferpromenade.

Wirtschaftliche Zugpferde sind die amerikanische Militärbasis im nahe gelegenen Lajes und der Inselflughafen.

Costa das Contendas – kleine Buchten zum Baden und Fotografieren

Malerische Felsbuchten auf Terceira
Malerische Felsbuchten auf Terceira

Die Landzunge südöstlich des Ortes Vila de São Sebastião im Südosten steht unter Schutz und ist Teil der EU-Schutzgebiete Natura 2000. Die Lavaströme, die hier ins Meer flossen, bildeten eine bizarre Küstenlandschaft mit vielen Buchten. Die nördlichste Bucht, die Baía dos Salgueiros liegt noch nicht im Schutzgebiet. Treppen ins Meer und ein Meerwasserbecken laden hier zum Baden ein. An der zentralen Baía das Mos ist Baden nicht möglich, dafür bietet die Bucht schöne Fotomotive. Die Baía da Salga liegt wieder außerhalb der Schutzzone und eignet sich zum Baden.

Komfortable Rundreise zwischen den Azoren …

Angra do Heroísmo – UNESCO-Stadt mit viel „Altbau“

Império da Caridade - Angra do Heroismo
Império da Caridade in Angra do Heroismo

Angra, wie die Stadt kurz genannt wird, ist das Schmuckstück der Insel, wenn nicht der ganzen Azoren und liegt im Süden von Terceira. Der historische Stadtkern ist UNESCO-Welterbe. Baudenkmäler reihen sich aneinander. Das Stadtbild stammt aus dem 16. Jahrhundert, als Angra die wichtigste Stadt der Azoren war. Doch was Sie sehen, ist fast alles neu. Am 1. Januar 1980 zerstörte ein Erdbeben die Stadt komplett. Angra musste von Grund auf wieder aufgebaut werden. Nachdem alles originalgetreu hergestellt war, gab es als Belohnung 1983 den Status UNESCO-Welterbe.

Die Rua da Sé ist die Hauptgeschäftstraße. Südlich davon, bis zum Meer liegt die Altstadt mit den monumentalen Sehenswürdigkeiten. Die Straßenzüge sind im Stil der Renaissance schachbrettartig angelegt.

Hafenmole auf Terceira
Hafenmole auf Terceira – Angra do Heroísmo

Der Hafen wirkt angesichts der prächtigen Stadt klein und unscheinbar. Für die heutigen Schiffe ist er auch zu klein. Seine ehemalige Stellung erkennen Sie an der Hafenfestung Castelo do São Sebastião, an der Ostseite der Bucht, in dessen Gemäuern sich heute das Hotel Pousada Forte Angra do Heroísmo befindet und am Castelo de São João Baptista, an der Westseite, in dem durchgängig von 16. Jahrhundert bis heute Militär untergebracht war und immer noch ist.

An markanter Stelle am Yachthafen erhebt sich die Igreja da Misericórdia. Grausig zeigen sich die Katakomben der Kirche: Knochen über Knochen sind hier gestapelt. Wann und warum dieses Massengrab entstanden ist, ist nicht bekannt.

Für einen Blick von außerhalb auf Angra bietet sich der Hausberg Monte Brasil an. Auf dem offiziell markierten Wanderweg PRC 4 TER können Sie sich auf ca. 7,5 km die Beine vertreten und den Blick auf Angra genießen.

Schwefel, Dampf und Höhlen: Vulkanismus mitten in Terceira

Dampfende Landschaften auf Terceira
Dampfende Landschaften auf Terceira

Fast im geografischen Zentrum der Insel liegt der ehemaligen Vulkanschlot Algar do Carvão, von dem nur ein ca. 100 m tiefes Loch übrigblieb. Am Grund der Höhle liegt ein See. Ein Besuch ist möglich: Wenn Sie dahin wollen, müssen Sie über 200 Stufen absteigen und danach natürlich wieder hoch.

Etwa 3 km westlich des Algar do Carvão dampft es aus der Erde. Sie sollten nicht geruchsempfindlich sein, es stinkt nach Schwefelwasserstoff, manche sagen nach faulen Eiern. Die Furnas do Enxofre (Schwefellöcher) sind mit Wegen und Aussichtsplattformen erschlossen. Die Erde ist heiß, das Wasser kocht.

Nochmal knapp 5 km weiter westlich liegt die nächste Höhle. Die Gruta do Natal ist ein Tunnel, der durch unterirdisch fließende Lava entstanden ist. Den dürfen Sie allein – ohne Führung – erkunden. Helme gibt es am Eingang.

Wald mit Moos auf Terceira
Moosbewachsener Wald auf Terceira

An der Höhle beginnt auch eine kurze Rundwanderung (knapp 6 km, PRC1 TER), auf der Sie Landschaft und heimische Pflanzen wie Wacholder, Heide und Torfmoos in Augenschein nehmen können. Die hochstämmigen Nadelbäume sind Japanische Sicheltannen und haben hier von Natur aus nichts verloren.

Terceiras Nordküste: Zerklüftete Buchten- und Badelandschaft

Die Nordküste der Insel ist arg zerklüftet. An der Uferlinien herrschen scharfkantige Lavaformationen vor. Die Bewohner von Biscoitos machten aus der Not eine Tugend: Sie integrierten zahlreiche natürliche Becken, Buchten und Felsnischen in ein großes Freibad. Zudem wird in der schwarzen Landschaft von Biscoitos Wein angebaut. In der Kooperative von Biscoitos schlossen sich 1999 die örtlichen Winzer zusammen.

Weniger bekannt, aber genauso spektakulär sind die natürlichen Pools vom Nachbarort Quatro Ribeiras.

An der Nordwestküste warten einige Aussichtspunkte darauf entdeckt zu werden. Über mehrere Ebenen erstreckt sich etwa der Aussichtpunkt Miradouro da Ponta do Queimado, auf einer schmalen Landzunge ganz im Westen. Eindrucksvoll sind auch der Miradouro do Raminho und der direkt unterhalb liegende Aussichtspunkt Miradouro da Vigía da Baleias. Er liegt 153 m über dem Meer und war zu Zeiten des Walfangs wichtige Beobachtungsstation.